Tabla – Die Kunst, mit den Händen zu sprechen
Seit mehr als 5 Jahren schon lerne ich Tabla in der Tradition der Farukhabad Gharana von meinem einzigartigen Lehrer Pandit Saibal Chatterjee. Die Farukhabad Gharana ist eine der sechs bedeutenden Gharanas (Stilrichtungen oder Schulen) der nordindischen Tabla-Tradition. Sie wurde im 18. Jahrhundert gegründet und ist bekannt für ihren stilistischen Reichtum, ihre melodische Raffinesse und eine ausgewogene Verbindung von Kraft und Anmut im Spiel.
Das Tabla-Spielen ist für mich weit mehr als das Trommeln auf zwei Trommeln – es ist eine Sprache des Rhythmus, eine tief verwurzelte Kunstform der nordindischen Musik, in der Klang, Bewegung und Struktur zu einem lebendigen Ausdruck von Zeit verschmelzen.
Die Tabla besteht aus zwei Trommeln: der Dayan (rechte Trommel, meist aus Holz) und der Bayan (linke Trommel, meist aus Metall oder Ton). Zusammen bilden sie ein einzigartiges Instrument mit einem riesigen Klangspektrum – von metallisch vibrierenden Bässen bis hin zu glasklaren, melodischen Klängen.
Das Spiel der Silben
Jeder Klang auf der Tabla hat eine eigene Silbe (genannt Bol), wie „Na“, „Dha“, „Tin“, „Ge“, „Ka“ oder „Dhin“. Diese Bol-Sprache ermöglicht es, rhythmische Kompositionen nicht nur zu spielen, sondern auch zu rezitieren. Ein Tabla-Spieler denkt nicht nur in Takten, sondern in poetischen Mustern.
Das Üben der Tabla ist eine meditative Disziplin, bei der Konzentration, Körpergefühl und rhythmisches Denken eng miteinander verbunden sind.